FLUCHT - Kunstausstellung

21.10.2025

Eine Kunstausstellung mit Bildern von Mulugeta Tekle

Der geteilte Apfel – Ein Bild, das verbindet:
Als Katholische Erwachsenenbildung Böblingen sind wir davon überzeugt: Bildung kann Brücken bauen – zwischen Kulturen, zwischen Generationen, zwischen Menschen in Not und denen, die helfen können. Deshalb hat uns das Bild „Die Macht von Gott durch den heiligen St. Martin“ des Künstlers Mulugeta Tekle tief bewegt. Das großformatige Acrylgemälde verbindet auf beeindruckende Weise unsere christlichen Wurzeln, das Wirken des heiligen Martin, die realen Erfahrungen von Geflüchteten und die Vision von Rottenburg als sicherem Hafen.


Ein Bild für Mitgefühl und Hoffnung:
Millionen Menschen weltweit sind auf der Flucht – vor Krieg, Hunger, Verfolgung, Klimakatastrophen. Viele von ihnen bleiben in ihren Herkunftsregionen, wo sie mit kultureller Nähe und vertrauter Sprache eine bessere Chance auf Integration haben. Die weltkirchliche Flüchtlingshilfe der Diözese Rottenburg-Stuttgart unterstützt genau dort – mit dem Bau von Häusern, dem Zugang zu Bildung, Medizin, Lebensmitteln, Wasser. Diese Hilfe macht Hoffnung – und diese Hoffnung spiegelt sich auch in Mulugeta Tekles Werk wider.


Der Künstler, Mulugeta Tekle:
Geboren in Eritrea, floh Tekle 2015 über das Mittelmeer nach Europa. Heute lebt er in Balingen – arbeitet im Alltag, aber seine Berufung ist und bleibt die Kunst. Malen ist für ihn wie Atmen. Seine Werke zeigen: Flucht bedeutet nicht nur Verlust, sondern bringt auch Kraft, Können und kulturellen Reichtum mit sich.
In seinem Bild zeigt Tekle, wie der heilige Martin – Symbol für christliche Nächstenliebe – einem Geflüchteten auf einem Boot nicht den Mantel reicht, sondern einen Apfel. Für den Künstler ist der Apfel Symbol des Lebens, der Dreifaltigkeit und seiner ersten Hoffnung nach der Ankunft in Europa: Ein Apfel, den ihm Helfende in Italien reichten.
Dass das Boot mit dem Flüchtling direkt vor dem Dom von Rottenburg ankommt, ist kein Zufall. Rottenburg steht – wie 320 weitere Kommunen – im Bündnis „Sichere Häfen“ für Offenheit und Solidarität. Schon nach dem Zweiten Weltkrieg war es Bischof Leiprecht ein Anliegen, statt eines Prunkbaus für den Dom Wohnungen für Geflüchtete zu schaffen: „Mein Dombau ist der Wohnbau“. Diese Haltung bewegt auch uns in der KEB Böblingen: Teilen, Bildung ermöglichen, Zusammenleben gestalten.


Ein Appell an unsere Zeit:
„Martin, das seid ihr!“ – mit diesen Worten beschreibt Tekle, was wir als Gesellschaft sein können: Menschen, die teilen. Die sehen. Die helfen.
Sein Bild erzählt mit leuchtenden Farben und symbolischer Tiefe von Hoffnung, Glaube und Zusammenhalt. Es ist ein starkes Zeichen gegen Abschottung – und für eine offene, solidarische Kirche und Gesellschaft.


Warum uns dieses Bild bewegt:
Als Katholische Erwachsenenbildung verstehen wir es als unsere Aufgabe, solche Geschichten sichtbar zu machen – und die Stimmen derer zu stärken, die Fluchterfahrung, Glaube und Hoffnung miteinander verbinden. Denn Bildung beginnt mit dem Hinschauen. Mit dem Zuhören. Mit dem Verstehen. Und manchmal – mit einem Apfel.

Ort: D12, Dekanatshaus, Sindelfinger Straße 12, 71032 Böblingen


Vernissage am 09.11.2025, 16 Uhr bis 18 Uhr, mit einem Impulsvortrag der Kunsthistorikerin Dr. Daniela Kaiser, musikalischer Untermalung und anschließendem Imbiss.
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Im Anschluss an die Vernissage laden wir von 18:00 bis 20:30 Uhrherzlich ein zum Vortrag, Lesung und Gespräch mit Andreas R. Batlogg SJ zu "Leo XIV - der neue Papst: neue Themen, neue Richtung"
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Lange Nacht der Museen am 15.11.2025, 18 bis 22 Uhr.
Zusätzlich zur Kunstausstellung sind wir mir dem AnsprechBar Mobil und einem Lagerfeuer auf dem Parkplatz mit Stockbrot grillen und warmen Getränken. Im D12 gibt es Informationen zu den Bildern sowie einen Kreativimpuls, bei dem es die Möglichkeit gibt, selbst kreativ zu werden und eine eigene Leinwand zu gestalten.
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Flucht und Kunst. Mulugeta Tekle erzählt. 16.11.202511 Uhr Gottesdienst in St. Bonifatius Böblingen und Sonntagsessen im Gemeindehaus. Das Sonntagsessen findet statt als Teil der Vesperkirche nach Böblinger Art. Der Künstler ist anwesend und nimmt uns ab 12:30 Uhr mit in seine Bilder- und Gedankenwelt. Er steht für Fragen zu seinen Bildern gerne zur Verfügung.
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Finissage und Bibelabend mit Gedanken zu Martinus, am 20.11.2025, 18 Uhr.
Sinnsucher-Abend zum Thema „Wie viel Martin / Martina steckt in Dir?“ mit Birgitta Hoyer-Hensel und Ute Reuter. Der Heilige Martin ist uns allen bekannt, und zwar vor allem deshalb, weil er seinen Mantel mit einem Bettler geteilt hat. An dem Abend geht es in den Räumen der Kunstausstellung zunächst um die Fragen: Ich teile mit wem? Ich teile was? Ich teile wie? Wir werden dann mit Körperskulpturen den Bezug zum Heiligen Martin herstellen und im Anschluss von den Chancen und Herausforderungen berichten, die mit dem Geben und Nehmen einher gehen können.
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Öffnungszeiten der Ausstellung:

Dienstag: 09:00 – 16:00 Uhr
Mittwoch: 09:00 – 16:00 Uhr
Donnerstag: 09:00 – 16:00 Uhr
Freitag: 09:00 – 12:00 Uhr

Kosten: Freiwilliger Teilnahmebeitrag

Die Kunstausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt der keb Böblingen, des Katholischen Dekanats Böblingen und der Gesamtkirchengemeinde Böblingen.

Hier geht es zum Bericht in der Online-Ausgabe der Kreiszeitung Böblinger Bote ("Bei uns daheim")