Grundhaltungen

der Erwachsenenbildung in der keb

'Charta Schmerlenbachiensis'

1)
Wir geben Zeugnis über den Grund unserer Hoffnung, indem wir die Frage nach Gott und / oder die Sehnsucht nach Spuren der Transzendenz offen halten. Auch so halten wir das Gespür für die Tiefe(n) unserer Wirklichkeit wach. 

2)
Emanzipatorische Erwachsenenbildung

Jeder Mensch ist von Gott gewollt, geliebt und angenommen. Katholische Erwachsenenbildung gründet auf einem personalen Menschenbild. Unabhängig von Wissen, Ansehen, Geld und Macht, Können und Behinderung, Geschlecht oder Religion fördern wir, dass Menschen ihr Leben eigenständig, verantwortlich und sinnerfüllt leben können. Mit unseren Angeboten und Impulsen tragen wir dazu bei, vorhandene Fähigkeiten zu stärken und Potentiale zu entdecken. Wir unterstützen das Finden neuer Wege zur Teilhabe am Leben in seiner Fülle.

3)
Unterscheidung – Menschen sind unterschiedlich

Die Schaffung zweckfreier Handlungs- und Begegnungsräume ist unverzichtbar. Dialog lebt vom Umgehen mit Unterschiedlichkeiten. In der Haltung des Hingehens und Hinhörens suchen wir stets neu den Zugang auch zu uns fremden Lebenswelten. So fördern wir die Persönlichkeitsentfaltung von Menschen.

4)
Wir halten Denk- und Experimentierräume offen. Fragen, freies Sprechen und Streitkultur prägen unseren Stil. Indem wir zum Staunen und Fragen ermutigen, entstehen Räume des Grundvertrauens und ‚Landeplätze‘ für neue Ideen.

5)
Erwachsenenbildung handelt partnerschaftlich und kooperativ. Überall dort, wo es für die Menschen und für die Sache sinnvoll ist, setzen wir uns für partnerschaftliche Kooperationen ein. Wir wissen auch um die Grenzen von Kooperationen und stehen zu unseren Grundhaltungen.

6)
Unsere Wertschätzung für Menschen drückt sich in entgegenkommender, gelassener Freundlichkeit und einer ‚Grundhaltung der offenen Arme‘ aus. Wir sind achtsam für Räume und sonstige Rahmenbedingungen. In einer Haltung der Gastfreundschaft gestalten und pflegen wir eine Kultur des Feierns und der Lebensfreude.

7)
Wir erfahren in jeder Gegenwart Ungerechtigkeit, Funktionalisierung, Menschenverachtendes und Todbringendes. Wir ahnen und glauben, dass durch all das Leidschaffende etwas von der Zukunft Gottes schimmert und anwesend ist. Unsere Aufgabe als keb ist es, die Wahrnehmung solchen Vorscheins zu schärfen, quer durch alle Themen, auch in praktischer Solidarität.

Erarbeitet auf der LeiterInnenklausur in Schmerlenbach, Juli 2012